Das Tool ist einfach über eine Webseite zugänglich und zeigt dem Nutzer direkt seine aktuell verwendete IP-Adresse an. Mit einem Klick auf „Check this IP“ wird die Überprüfung gestartet. Anschließend gleicht das System die Adresse mit einer umfangreichen Datenbank ab, die IP-Adressen speichert, von denen aus verdächtige Scans im Internet ausgehen.
So funktioniert die Erkennung von Botnetz-Aktivität
GreyNoise betreibt ein globales Netzwerk aus Sensoren, die das Internet kontinuierlich auf Scan-Aktivitäten überwachen. Solche Scans sind oft der erste Schritt für Cyberangriffe, denn Angreifer suchen damit gezielt nach verwundbaren Systemen. Wenn eine IP-Adresse auffällig oft versucht, verschiedene Dienste und Ports auf anderen Rechnern zu erreichen, wird sie als verdächtig eingestuft und in der Datenbank erfasst.
Das Online-Tool gleicht die IP-Adresse des Nutzers mit diesen Einträgen ab. Findet es eine Übereinstimmung, bedeutet dies, dass über den Anschluss des Nutzers verdächtiger Datenverkehr gesendet wurde. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass ein Gerät im Heimnetzwerk mit Schadsoftware infiziert und Teil eines Botnetzes geworden ist. Ein Botnetz ist ein Verbund gekaperter Geräte, der von Kriminellen ferngesteuert wird.
Warum eine Überprüfung sinnvoll ist
Ein infiziertes Gerät im eigenen Netzwerk stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Es kann nicht nur für Angriffe auf andere genutzt werden, sondern es können auch persönliche Daten der Nutzer ausgespäht werden. Allerdings ist nicht jede von GreyNoise gemeldete Aktivität zwangsläufig bösartig, da auch legitime Sicherheitsforscher oder falsch konfigurierte Geräte manchmal ähnliche Muster erzeugen können.
Wenn das Tool einen Treffer meldet, liefert es zusätzliche Informationen. Dazu gehören Details darüber, wann die Aktivität beobachtet wurde und welche Art von Scans durchgeführt wurden. Anhand dieser Daten können technisch versierte Nutzer oder IT-Experten die Ursache im eigenen Netzwerk leichter finden und das betroffene Gerät identifizieren.
Was bei einem positiven Befund zu tun ist
Sollte das Tool eine verdächtige Aktivität für die eigene IP-Adresse melden, ist es wichtig, systematisch vorzugehen. Zuerst sollten alle mit dem Internet verbundenen Geräte im Haushalt überprüft werden. Dazu zählen nicht nur Computer und Smartphones, sondern auch Smart-Home-Geräte wie Kameras, Drucker oder intelligente Lautsprecher.
Die folgenden Schritte helfen bei der Ursachenforschung:
- Virenscanner aktualisieren: Stellen Sie sicher, dass auf allen Computern und Smartphones eine aktuelle Antiviren-Software installiert ist und führen Sie einen vollständigen Systemscan durch.
- Geräte isolieren: Trennen Sie Geräte nacheinander vom Netzwerk, um herauszufinden, welches Gerät den verdächtigen Datenverkehr verursacht.
- Passwörter ändern: Ändern Sie die Standardpasswörter von Routern, Kameras und anderen smarten Geräten, da diese oft ein leichtes Ziel für Angreifer sind.
- Software-Updates durchführen: Installieren Sie für alle Geräte und Programme die neuesten Sicherheitsupdates, um bekannte Schwachstellen zu schließen.
Durch diese Maßnahmen lässt sich die Sicherheit im Heimnetzwerk deutlich erhöhen und das Risiko minimieren, unbemerkt Teil eines kriminellen Netzwerks zu werden.
