Der jahrelange Rechtsstreit um die quadratische Schokoladenform geht in eine neue Runde. Obwohl der Bundesgerichtshof die charakteristische Form als Marke für Ritter Sport bestätigt hat, gibt der Konkurrent Wacker nicht auf. Stattdessen setzt das Unternehmen den Verkauf seiner eigenen quadratischen Tafeln fort und riskiert damit weitere rechtliche Auseinandersetzungen.
Seit Jahrzehnten ist die quadratische Verpackung das Markenzeichen von Ritter Sport und seit den 1990er-Jahren sogar rechtlich geschützt. Diese Form wurde als sogenannte Formmarke eingetragen, was bedeutet, dass die Gestalt des Produkts selbst markenrechtlichen Schutz genießt. Dadurch soll verhindert werden, dass andere Hersteller die typische Form kopieren und Verbraucher dadurch getäuscht werden könnten.
Der Streit um die quadratische Schokoladenform geht weiter
Ein zentrales Argument im bisherigen Rechtsstreit war die Frage, ob die quadratische Form einen wesentlichen Gebrauchswert für die Schokolade darstellt. Das deutsche Markenrecht besagt nämlich, dass eine Form nicht geschützt werden kann, wenn sie für die Art der Ware wesentlich ist. Milka versuchte bereits erfolglos, den Markenschutz von Ritter Sport aufzuheben, scheiterte aber vor dem Bundesgerichtshof, da das Gericht keinen wesentlichen Gebrauchsvorteil in der Quadratform sah.
Der Confiserie-Hersteller Wacker argumentiert nun allerdings anders. Das Unternehmen behauptet, seine „Quadrätle“ seien handwerklich und geschmacklich klar von der Industrieware von Ritter Sport zu unterscheiden. Außerdem seien die Tafeln dünner und hätten ein anderes Gewicht, weshalb keine Verwechslungsgefahr bestehe.
Warum Wacker den Konflikt fortsetzt
Wacker sieht sich im Recht und beruft sich auf eine treue Stammkundschaft, die gezielt nach den handgemachten Schokoladentafeln frage. Aus diesem Grund hat der Geschäftsführer des Unternehmens entschieden, den Verkauf der umstrittenen Tafeln fortzusetzen, obwohl Ritter Sport bereits rechtliche Schritte eingeleitet hat. Der Fall könnte daher bald erneut die Gerichte beschäftigen.
Während Ritter Sport auf seinem etablierten Markenschutz beharrt, um die Einzigartigkeit seines Produkts zu wahren, pocht Wacker auf die Unterscheidbarkeit seiner Manufaktur-Schokolade. Es bleibt also abzuwarten, wie dieser anhaltende Konflikt um die quadratische Schokoladenform letztendlich entschieden wird.
