So macht der Rivian KI-Chip autonomes Fahren besser

Der US-amerikanische Hersteller von Elektrofahrzeugen, Rivian, arbeitet an der Entwicklung eines eigenen KI-Chips. Dieses Bauteil soll zukünftig als zentrales Gehirn für die autonomen Fahrfunktionen in den Fahrzeugen des Unternehmens dienen. Dadurch will Rivian die Leistung seiner Assistenzsysteme deutlich steigern und sich gleichzeitig von Zulieferern wie Nvidia oder Qualcomm unabhängiger machen.

Aktuell setzt Rivian noch auf eine Hardware-Plattform, die von einem externen Anbieter stammt. Allerdings stößt diese Lösung an ihre Grenzen, weshalb eine spezialisierte Eigenentwicklung notwendig wird. Der neue Chip soll speziell auf die Bedürfnisse der Rivian-Fahrzeuge zugeschnitten sein und eine höhere Rechenleistung bieten.

So funktioniert der neue Rivian KI-Chip

Bei dem geplanten Bauteil handelt es sich um ein sogenanntes System-on-a-Chip (SoC). Das bedeutet, dass alle wichtigen Recheneinheiten auf einem einzigen Chip integriert sind, was Effizienz und Geschwindigkeit erhöht. Rivian plant, diesen Chip selbst zu entwerfen, während die eigentliche Fertigung von einem spezialisierten Halbleiterhersteller übernommen wird.

Das SoC wird die Daten von insgesamt elf Kameras und fünf Radarsensoren verarbeiten, die rund um das Fahrzeug angebracht sind. Diese Sensoren erfassen die Umgebung und liefern die Grundlage für das autonome Fahren. Der Chip muss diese riesigen Datenmengen in Echtzeit analysieren, um sichere und zuverlässige Fahrentscheidungen zu treffen.

Warum ein eigener Chip für autonomes Fahren?

Die Entwicklung eines eigenen Chips bietet Rivian mehrere entscheidende Vorteile. Einerseits ermöglicht ein maßgeschneiderter Rivian KI-Chip eine perfekte Abstimmung von Hard- und Software. Dies führt zu einer besseren Leistung und ermöglicht die Implementierung fortschrittlicherer Fahrassistenzfunktionen.

Andererseits reduziert das Unternehmen seine Abhängigkeit von externen Chip-Lieferanten. Dadurch gewinnt Rivian mehr Kontrolle über die Lieferkette und kann Innovationen schneller umsetzen. Langfristig könnten außerdem die Kosten gesenkt werden, da keine Lizenzgebühren an Dritthersteller gezahlt werden müssen.

Anwendung und zukünftige Pläne

Der neue KI-Chip soll zunächst in den kommenden Fahrzeugmodellen R2 und R3 zum Einsatz kommen, die für den Massenmarkt konzipiert sind. Rivian erhofft sich durch die verbesserte Hardware, die Fähigkeiten seiner Assistenzsysteme auf das Niveau von „Level 3“ des autonomen Fahrens zu heben. Bei diesem Level kann das Fahrzeug unter bestimmten Bedingungen die Fahraufgabe vollständig übernehmen, während der Fahrer sich vorübergehend anderen Dingen widmen darf.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat Rivian ein spezialisiertes Team für die Chip-Entwicklung aufgebaut. Dieses Team besteht aus Experten, die zuvor bei namhaften Technologieunternehmen wie Apple, Google und Tesla gearbeitet haben. Die Erfahrung dieser Fachleute ist entscheidend für den Erfolg des anspruchsvollen Projekts.