Elektroarbeiten selbst machen: Was Sie dürfen und was nicht

Viele Heimwerker möchten Elektroarbeiten selbst machen, um Kosten zu sparen. Allerdings sind nicht alle Tätigkeiten im Haus oder in der Wohnung erlaubt, denn fehlerhafte Installationen können lebensgefährliche Stromschläge und Brände verursachen. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, welche Aufgaben man selbst erledigen darf und wann unbedingt ein Fachmann beauftragt werden muss.

Diese einfachen Elektroarbeiten dürfen Sie selbst erledigen

Grundsätzlich dürfen Laien nur Arbeiten an der Elektroinstallation vornehmen, die keine direkten Veränderungen an der fest verlegten Infrastruktur in der Wand beinhalten. Dazu gehört beispielsweise der Austausch von Leuchtmitteln wie Glühbirnen oder LED-Lampen. Auch das Wechseln von Schalterabdeckungen oder Steckdosenblenden ist in der Regel unproblematisch, solange die dahinterliegende Technik nicht berührt wird.

Außerdem ist es gestattet, eine Lampe an einen bereits vorhandenen Decken- oder Wandauslass anzuschließen. Wichtig ist hierbei, vor Beginn der Arbeiten die zuständige Sicherung auszuschalten und die Spannungsfreiheit mit einem geeigneten Messgerät zu überprüfen. Das Verbinden der drei Adern – Phase (L), Neutralleiter (N) und Schutzleiter (PE) – erfordert dennoch Sorgfalt.

Warum bestimmte Elektroarbeiten für Laien verboten sind

Komplexere Eingriffe in die Hauselektrik sind ausschließlich ausgebildeten Elektrofachkräften vorbehalten. Der Grund dafür liegt in der hohen Gefahr, die von elektrischem Strom ausgeht. Unsachgemäße Installationen können nicht nur die eigene Sicherheit gefährden, sondern auch die anderer Hausbewohner. Zudem kann es bei Schäden zu Problemen mit dem Versicherungsschutz kommen.

Die rechtliche Grundlage dafür bilden die Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) und die Unfallverhütungsvorschriften. Diese Regelwerke legen fest, dass Arbeiten an elektrischen Anlagen nur von Personen durchgeführt werden dürfen, die über die notwendige Fachkenntnis verfügen. Ein Fachbetrieb haftet für seine Arbeit und gewährleistet eine sichere und normgerechte Ausführung.

Was darf man bei der Elektrik nicht selbst machen?

Alle Arbeiten, die über den einfachen Austausch von Komponenten hinausgehen, sind für Heimwerker tabu. Dazu zählt insbesondere das Verlegen neuer Leitungen unter oder auf dem Putz. Auch das Setzen neuer Steckdosen oder Lichtschalter sowie der Einbau eines neuen Sicherungskastens sind Aufgaben für den Profi.

Ebenso verboten ist der Anschluss von Elektroherden, da hier oft mit Starkstrom (400 Volt) gearbeitet wird, was besondere Kenntnisse erfordert. Jegliche Veränderungen an der Zähleranlage oder am Hausanschluss sind ebenfalls strikt untersagt und müssen vom Netzbetreiber oder einem eingetragenen Elektroinstallateur vorgenommen werden.

  • Neue Leitungen verlegen
  • Steckdosen oder Lichtschalter installieren oder versetzen
  • Arbeiten am Sicherungskasten oder Zähler
  • Anschluss eines Elektroherds

Sicherheit hat oberste Priorität

Bevor auch nur die kleinsten Arbeiten an elektrischen Bauteilen beginnen, müssen die fünf Sicherheitsregeln der Elektrotechnik beachtet werden. An erster Stelle steht das Freischalten, also das Ausschalten der entsprechenden Sicherung. Anschließend muss die Anlage gegen Wiedereinschalten gesichert werden, beispielsweise durch das Abkleben des Schalters.

Danach ist die Spannungsfreiheit mit einem zweipoligen Spannungsprüfer festzustellen. Ein einpoliger „Lügenstift“ ist hierfür ungeeignet, da er unzuverlässig sein kann. Erst wenn sichergestellt ist, dass kein Strom mehr fließt, darf mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden. Im Zweifel gilt jedoch immer: Besser einen qualifizierten Elektriker rufen.