Frauen-Bundesliga gründet eigenen Ligaverband – Ziele erklärt

Die 18 Vereine der Frauen-Bundesliga haben einen bedeutenden Schritt zur Professionalisierung und Stärkung ihrer Interessen unternommen. Sie gründeten in Frankfurt am Main einstimmig einen eigenen Ligaverband, die „Interessenvereinigung der Frauen-Bundesligavereine“. Dadurch möchten die Klubs ihre Position gegenüber dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) stärken.

So funktioniert der neue Verband

Bei der Gründungsversammlung wurde ein Vorstand gewählt, der die Interessen der Vereine vertreten wird. An der Spitze steht ein fünfköpfiges Gremium, dem unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln angehören. Dieser neue Verband soll als zentrale Anlaufstelle dienen, um die kommerzielle Entwicklung des Frauenfußballs voranzutreiben und die Professionalisierung zu beschleunigen.

Die Gründung ist eine direkte Reaktion auf die bisherigen Strukturen, in denen sich die Frauen-Bundesliga oft unterrepräsentiert fühlte. Während der Männerfußball durch die DFL organisiert wird, ist der Frauenfußball bislang direkt beim DFB angesiedelt. Diese neue Vereinigung gibt den Vereinen eine gemeinsame und stärkere Stimme, um ihre Anliegen effektiver zu vertreten.

Warum die Bundesliga Klubs einen eigenen Verband gründen

Das Hauptziel der neuen Vereinigung ist es, die wirtschaftliche und sportliche Entwicklung der Frauen-Bundesliga zu fördern. Die Vereine sehen großes Potenzial, das bisher nicht vollständig ausgeschöpft wurde. Außerdem wollen sie bei wichtigen Entscheidungen, die ihre Liga betreffen, direkt mitentscheiden können.

Ein wichtiger Aspekt ist die Vermarktung, denn hier sehen die Klubs noch erheblichen Nachholbedarf. Durch eine gebündelte Interessenvertretung hoffen sie, bessere Sponsoring-Verträge und TV-Rechte aushandeln zu können. Letztendlich soll die Liga dadurch international wettbewerbsfähiger werden und ihre Attraktivität für Spielerinnen und Fans steigern.

Zusammenarbeit mit DFB und DFL

Obwohl die Vereine nun einen eigenen Verband haben, streben sie eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit dem DFB an. Die neue Vereinigung soll kein Konkurrenzorgan sein, sondern ein Partner auf Augenhöhe. Der DFB hat die Gründung bereits positiv zur Kenntnis genommen und signalisiert Bereitschaft zur Kooperation.

Langfristig wird auch eine engere Anbindung an die DFL diskutiert, die das erfolgreiche Modell der Männer-Bundesliga betreibt. Eine mögliche Übertragung der Verantwortung für die Frauen-Bundesliga vom DFB an die DFL steht im Raum. Die Gründung des neuen Verbandes kann daher als wichtiger strategischer Schritt gesehen werden, um diesen Prozess aktiv mitzugestalten.