Der bekannte Hersteller der Roomba-Saugroboter, iRobot, steht vor erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat Insolvenz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragt, was eine Sanierung in Eigenverwaltung ermöglicht. Diese Entwicklung folgt auf eine gescheiterte Übernahme durch Amazon und massive wirtschaftliche Probleme.
Die finanzielle Schieflage führte bereits zu drastischen Maßnahmen. So plant iRobot, rund 31 Prozent seiner Belegschaft zu entlassen, was etwa 350 Mitarbeiter betrifft. Außerdem wird das Unternehmen sein Geschäft mit Terra-Rasenmäherrobotern und Luftreinigern vollständig einstellen.
Hintergründe der iRobot Insolvenz
Die Probleme für iRobot begannen nicht erst gestern. Schon seit längerer Zeit kämpft das Unternehmen mit Verlusten. Ein wesentlicher Hoffnungsschimmer war die geplante Übernahme durch den Online-Riesen Amazon für 1,7 Milliarden US-Dollar. Allerdings scheiterte dieser Deal am Veto der EU-Wettbewerbsbehörden, da diese eine zu starke Marktposition von Amazon befürchteten.
Durch die geplatzte Übernahme entging iRobot nicht nur eine dringend benötigte Finanzspritze, sondern musste auch auf die geplante Integration in das Amazon-Ökosystem verzichten. Amazon ist nun verpflichtet, eine Entschädigung in Höhe von 94 Millionen US-Dollar an iRobot zu zahlen. Dieses Geld allein reicht jedoch nicht aus, um die tiefgreifenden finanziellen Löcher zu stopfen.
Zusätzlich hat iRobot eine neue Finanzierung über 94 Millionen US-Dollar von einer externen Investmentgesellschaft erhalten. Diese Mittel sollen den Geschäftsbetrieb während des Sanierungsverfahrens aufrechterhalten. Colin Angle, der Gründer des Unternehmens, ist im Zuge dieser Krise von seinem Posten als CEO zurückgetreten.
Was bedeutet das für Kunden und den Markt?
Für Besitzer eines Roomba-Saugroboters stellt sich nun die Frage nach der Zukunft von Service und Support. Während des Sanierungsverfahrens wird der Geschäftsbetrieb zwar weiterlaufen, allerdings ist die langfristige Versorgung mit Updates und Ersatzteilen unsicher. Der Fokus des Unternehmens wird künftig ausschließlich auf den Saugrobotern liegen.
Der Markt für Saugroboter ist hart umkämpft, denn zahlreiche Konkurrenten aus China bieten oft günstigere und technologisch vergleichbare Produkte an. iRobot, einst ein Pionier in diesem Bereich, hat es versäumt, seine technologische Führungsposition zu halten. Dadurch geriet das Unternehmen zunehmend unter Druck.
Die Insolvenz des Roomba-Herstellers iRobot zeigt, wie schnell sich das Blatt auch für etablierte Marken wenden kann. Ohne die geplatzte Amazon-Übernahme und mit einer stärkeren Konzentration auf Innovation hätte die Entwicklung möglicherweise anders verlaufen können. Nun muss das Unternehmen im Rahmen des Insolvenzverfahrens einen Weg finden, um sich neu aufzustellen und wieder wettbewerbsfähig zu werden.
