Die Kryptomärkte erleben einen deutlichen Kursrückgang, weshalb Anleger verunsichert sind. Bitcoin, die bekannteste Digitalwährung, ist unter die wichtige Marke von 90.000 US-Dollar gefallen. Dieser Abwärtstrend hat zur Folge, dass die Gewinne des laufenden Jahres vollständig aufgezehrt wurden. Auch andere Digitalwährungen verzeichnen teils erhebliche Verluste.
Gründe für den aktuellen Kursverfall
Mehrere Faktoren tragen zur derzeitigen negativen Stimmung bei. Ein wesentlicher Grund ist die Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen haben sich zerschlagen, wodurch risikoärmere Anlagen wie Anleihen an Attraktivität gewinnen. Dies führt dazu, dass Kapital aus risikoreicheren Anlageklassen wie Kryptowährungen abgezogen wird.
Außerdem zeigen die traditionellen Finanzmärkte nach einer längeren Wachstumsphase erste Anzeichen einer Ermüdung. Diese allgemeine Risikoaversion erfasst auch den Kryptomarkt. Hinzukommt, dass große institutionelle Investoren sich zuletzt aus den Märkten für Bitcoin-Futures zurückgezogen haben, was den Verkaufsdruck zusätzlich erhöht. Infolgedessen dominieren nun private Anleger das Handelsgeschehen.
Auswirkungen auf Bitcoin und Ether
Der Kurs des Bitcoin ist seit seinem letzten Höchststand im Oktober um fast 30 Prozent gefallen. Nachdem die Kryptowährung bereits in der Vorwoche die Unterstützung bei 98.000 US-Dollar durchbrochen hatte, setzte sich der Abwärtstrend nun fort. Dadurch notiert der Bitcoin erstmals seit sieben Monaten wieder unter der Marke von 90.000 US-Dollar.
Noch stärkere Verluste muss Ether hinnehmen, die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung. Seit dem Höchststand im August fiel der Kurs um beinahe 40 Prozent und notiert aktuell bei rund 2.997 US-Dollar. Dieser massive Wertverlust verdeutlicht, dass der gesamte Markt vom aktuellen Negativtrend betroffen ist.
So reagieren die Anleger auf den Kursrückgang der Kryptomärkte
Die fallenden Kurse führen zu einer spürbar gedrückten Stimmung unter den Anlegern. Die Angst und Unsicherheit nehmen zu, was sich auch im sogenannten „Fear and Greed Index“ widerspiegelt, der auf einen sehr niedrigen Wert gefallen ist. Diese Entwicklung verstärkt den Verkaufsdruck, da viele Anleger ihre Positionen schließen, um weitere Verluste zu vermeiden.
Es kommt zu einer Kettenreaktion, bei der automatische Verkäufe, sogenannte Liquidationen, den Abwärtsdruck weiter erhöhen. Während einige Investoren in der Korrektur eine Chance für einen günstigeren Einstieg sehen könnten, ziehen sich viele, insbesondere institutionelle Anleger, vorerst zurück. Dieser Rückzug zeigt sich deutlich in den Abflüssen aus börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETFs).
