Ein Friedensabkommen mit Saudi-Arabien, so Netanjahus Vision, würde weit über die bisherigen Vereinbarungen hinausgehen. Es hätte das Potenzial, den arabisch-israelischen Konflikt faktisch zu beenden und einen Korridor für Handel und Energie von Asien über den Nahen Osten nach Europa zu schaffen. Dadurch könnten auch weitere arabische Staaten motiviert werden, ihre Beziehungen zu Israel zu normalisieren.
Die Vision für Frieden im Nahen Osten
Netanjahu argumentiert, dass ein solcher historischer Frieden nicht auf Kosten der Sicherheit Israels gehen dürfe. Er warnt davor, dass der Iran und seine Verbündeten versuchen könnten, eine solche Annäherung zu verhindern. Deshalb sei es entscheidend, dass die Vereinigten Staaten an der Seite Israels stehen und eine glaubwürdige militärische Abschreckung gegenüber Teheran aufrechterhalten.
Die Palästinenserfrage ist ein zentraler Punkt in diesen Überlegungen. Netanjahu meint, ein Frieden mit der arabischen Welt könnte auch den Weg für eine Lösung mit den Palästinensern ebnen. Jedoch betont er, dass diesen kein Vetorecht über die Friedensschlüsse Israels mit arabischen Staaten eingeräumt werden dürfe. In der Vergangenheit hat er sich für eine Lösung starkgemacht, bei der die Palästinenser zwar Regierungsbefugnisse, aber keine volle Souveränität mit eigener Armee erhalten würden, um die Sicherheit Israels nicht zu gefährden.
Bedingungen und Herausforderungen
Für eine erfolgreiche Umsetzung seiner Vision sieht Netanjahu mehrere Voraussetzungen. Eine entscheidende Bedingung ist die unerschütterliche Allianz mit den USA, die als Garant für die Sicherheit Israels und als Vermittler in den Verhandlungen fungiert. Die Bedrohung durch das iranische Atomprogramm bleibt dabei eine der größten Herausforderungen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die innere Stärke Israels. Nur ein wirtschaftlich und militärisch starkes Israel könne, so die Überzeugung des Ministerpräsidenten, einen dauerhaften Frieden erreichen. Er verweist auf die sogenannten Abraham-Abkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Marokko als Beweis dafür, dass Frieden durch Stärke möglich ist. Diese Abkommen haben bereits zu einer neuen Dynamik in der Region geführt.
Der Weg nach vorn
Die kommenden Monate könnten entscheidend sein, um das von Netanjahu beschriebene Zeitfenster für einen Frieden mit Saudi-Arabien zu nutzen. Die Verhandlungen, die unter Vermittlung der USA laufen, sind komplex und berühren sensible Themen wie die Palästinenserfrage und Sicherheitsgarantien.
Ein Durchbruch hätte weitreichende positive Folgen. Er könnte nicht nur die politische Landkarte des Nahen Ostens neu zeichnen, sondern auch zu wirtschaftlichem Wohlstand und einer engeren Zusammenarbeit zwischen ehemaligen Gegnern führen. Die Verwirklichung dieses Ziels hängt jedoch von vielen politischen Faktoren und dem Willen aller beteiligten Akteure ab.
