Anthony Joshua galt einst als die unangefochtene Ikone des Schwergewichtsboxens und begeisterte Millionen von Fans weltweit. Nach einer beeindruckenden Siegesserie, die ihn an die Spitze brachte, kämpft der britische Superstar nun jedoch darum, an frühere Erfolge anzuknüpfen. Der Weg zurück an die Weltspitze erweist sich für den ehemaligen Champion als steinig, denn mehrere empfindliche Niederlagen haben Spuren hinterlassen.
Seine Dominanz im Ring schien unerschütterlich, während er einen Gegner nach dem anderen besiegte. Joshua vereinte die WM-Titel der großen Verbände IBF, WBA und WBO und stand kurz davor, als unumstrittener Champion in die Geschichte einzugehen. Insbesondere sein epischer Sieg gegen Wladimir Klitschko im Jahr 2017 vor 90.000 Zuschauern im Wembley-Stadion zementierte seinen Legendenstatus.
Der überraschende Wendepunkt in Joshuas Karriere
Die erste tiefe Zäsur in seiner Laufbahn erlebte Joshua im Juni 2019, als er völlig unerwartet gegen den Außenseiter Andy Ruiz Jr. durch technischen K.o. verlor. Obwohl er sich die Titel im direkten Rückkampf sechs Monate später zurückholte, war der Mythos seiner Unbesiegbarkeit gebrochen. Dieser Kampf offenbarte erstmals Schwächen, die zuvor nicht sichtbar waren.
Die endgültige Wende kam jedoch mit den beiden Niederlagen gegen den technisch versierten Ukrainer Oleksandr Usyk. Im September 2021 und erneut im August 2022 musste sich Joshua dem kleineren, aber agileren Kontrahenten geschlagen geben. Dadurch verlor er nicht nur seine Weltmeistertitel, sondern auch seinen Ruf als dominanter Schwergewichtler.
Gründe für den sportlichen Abstieg
Experten sehen die Ursachen für Joshuas Schwierigkeiten vielschichtig. Einerseits scheint sein Kampfstil entschlüsselt worden zu sein, denn Gegner wie Usyk nutzten seine Reichweitenvorteile durch überlegene Beweglichkeit und Taktik aus. Andererseits wird auch über mentale Blockaden und den immensen Druck spekuliert, der auf ihm lastete.
Nach den Niederlagen wechselte Joshua mehrfach seinen Trainer, was auf eine Suche nach neuen Impulsen und strategischen Ansätzen hindeutet. Diese Wechsel brachten jedoch nicht den erhofften schnellen Erfolg und zeigten eine gewisse Unsicherheit im Team des Boxers. Die einst selbstverständliche Dominanz und das Selbstvertrauen wirkten in seinen jüngsten Kämpfen angegriffen.
Der mühsame Weg zurück an die Spitze
Trotz der Rückschläge bleibt Anthony Joshua eine der bekanntesten und kommerziell erfolgreichsten Figuren im Boxsport. Er versucht nun, sich mit Siegen gegen Aufbaugegner wieder für einen Titelkampf zu empfehlen. Allerdings ist die Konkurrenz im Schwergewicht mit Champions wie Tyson Fury und Oleksandr Usyk stärker denn je.
Seine nächsten Kämpfe werden entscheidend dafür sein, ob er noch einmal die Chance erhält, um die Krone im Schwergewicht zu kämpfen. Dafür muss er nicht nur sportlich überzeugen, sondern auch beweisen, dass er mental wieder die Stärke früherer Tage erreicht hat. Der tiefe Fall des einstigen Superstars zeigt, wie schnell sich das Blatt im professionellen Boxen wenden kann.
