Amazon geht verstärkt gegen bestimmte Apps auf seinen Fire-TV-Geräten vor und blockiert deren Nutzung. Diese Maßnahme betrifft auch deutsche Nutzer, denn sie zielt auf Anwendungen ab, mit denen sich die Benutzeroberfläche verändern lässt. Wenn Sie also die Oberfläche Ihres Fire TV angepasst haben, könnten wichtige Funktionen bald nicht mehr verfügbar sein.
So funktioniert die neue App-Sperre bei Fire TV
Amazon hat mit einem aktuellen Update für sein Betriebssystem Fire OS eine entscheidende Änderung vorgenommen. Das Unternehmen unterbindet nun gezielt die Kommunikation zwischen bestimmten Anwendungen. Dadurch wird verhindert, dass sogenannte alternative Launcher, also Programme für eine benutzerdefinierte Startseite, die Kontrolle über die Oberfläche übernehmen können.
Im Kern nutzt Amazon eine Systemsperre, um die Befehle dieser Apps ins Leere laufen zu lassen. Die Änderung betrifft insbesondere die lokale ADB-Debugging-Funktion. Diese Entwicklerschnittstelle wurde bisher genutzt, um tiefgreifende Systemanpassungen vorzunehmen, was jetzt allerdings nicht mehr ohne Weiteres möglich ist.
Der Grund: Kontrolle über die Benutzeroberfläche
Mit der Blockade möchte Amazon die Kontrolle über das Nutzererlebnis seiner Fire-TV-Geräte zurückgewinnen. Alternative Oberflächen ermöglichten es den Nutzern oft, Werbung auszublenden oder Inhalte anders anzuordnen. Da Amazon einen Teil seiner Einnahmen durch Werbung auf der Startseite generiert, ist das Unternehmen an einer einheitlichen und nicht veränderbaren Oberfläche interessiert.
Ein prominentes Beispiel für eine blockierte Anwendung ist der „Launcher Manager“. Diese App war bei vielen Nutzern beliebt, weil sie den Wechsel zu einer werbefreien und übersichtlicheren Startansicht erlaubte. Solche Anpassungsmöglichkeiten sind dem Konzern jedoch ein Dorn im Auge, weshalb er nun technisch dagegen vorgeht.
Das bedeutet die Sperre für deutsche Nutzer
Auch wenn die Maßnahmen zuerst in den USA umgesetzt wurden, sind sie durch die neuesten Fire-OS-Updates ebenso in Deutschland aktiv. Nutzer, die Apps wie den „Launcher Manager“ installiert haben, werden feststellen, dass diese nicht mehr funktionieren. Nach einem Neustart des Fire-TV-Sticks wird automatisch wieder die Standard-Oberfläche von Amazon angezeigt.
Für Anwender bedeutet dies eine klare Einschränkung der Personalisierungsmöglichkeiten. Wer sein Gerät also bislang stark angepasst hatte, muss sich nun mit der werbefinanzierten Original-Oberfläche von Amazon zufriedengeben oder auf komplexe Alternativlösungen ausweichen, die technisches Fachwissen erfordern.
