Die Kosten für die Nutzung des deutschen Schienennetzes, die sogenannte Schienenmaut, werden im kommenden Jahr steigen. Allerdings fällt die Erhöhung der Schienenmaut geringer aus als ursprünglich geplant. Dies entlastet die Bahnbranche, die bereits mit hohen Kosten konfrontiert ist, zumindest teilweise.
Ursprünglich hatte die DB InfraGO, die für die Schieneninfrastruktur zuständige Tochter der Deutschen Bahn, eine deutliche Anhebung der Trassenpreise vorgesehen. Diese Anpassung wurde nun nach unten korrigiert, was sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr für eine gewisse Erleichterung sorgt.
So funktioniert die Anpassung der Schienenmaut
Die DB InfraGO ist als Betreiberin des Schienennetzes dafür verantwortlich, die Preise für dessen Nutzung festzulegen. Diese Trassenpreise, oft auch als Schienenmaut bezeichnet, müssen alle Eisenbahnunternehmen zahlen, die Züge auf dem deutschen Netz fahren lassen. Die Höhe dieser Gebühren wird regelmäßig überprüft und angepasst.
Für die anstehende Preisanpassung gab es eine Neubewertung der Kalkulation. Dadurch konnte die geplante Anhebung der Entgelte reduziert werden. Während die ursprünglichen Pläne eine stärkere finanzielle Belastung für die Verkehrsunternehmen bedeutet hätten, fällt die nun beschlossene Erhöhung moderater aus.
Warum die Anpassung für die Bahnbranche wichtig ist
Die Höhe der Schienenmaut hat direkte Auswirkungen auf die gesamte Bahnbranche. Steigende Trassenpreise führen unweigerlich zu höheren Kosten für die Eisenbahnunternehmen. Diese Kosten müssen entweder durch höhere Ticketpreise an die Fahrgäste oder durch höhere Frachtraten an die Wirtschaft weitergegeben werden.
Gerade der Schienengüterverkehr steht in einem intensiven Wettbewerb mit dem Lkw-Verkehr auf der Straße. Eine zu starke Erhöhung der Schienenmaut hätte daher die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene gefährden können. Die nun abgemilderte Erhöhung hilft dabei, eine Verlagerung von Transporten von der Schiene zurück auf die Straße zu vermeiden und somit die Klimaziele im Verkehrssektor zu unterstützen.
Konkrete Auswirkungen und Reaktionen
Trotz der abgemilderten Anhebung bleibt für die Branche eine Mehrbelastung bestehen. Branchenverbände hatten im Vorfeld vor den negativen Folgen einer zu starken Kostensteigerung gewarnt. Sie befürchteten, dass dies die Bemühungen um mehr Verkehr auf der Schiene konterkarieren könnte.
Die jetzige Entscheidung wird daher als Kompromiss gesehen. Einerseits werden die gestiegenen Kosten für den Unterhalt und Ausbau des Netzes teilweise gedeckt, andererseits wird die Belastung für die Verkehrsunternehmen in einem erträglicheren Rahmen gehalten. Dennoch bleibt die Finanzierung der Schieneninfrastruktur eine zentrale Herausforderung für die Verkehrspolitik.
