Steine statt Grafikkarte: So wehrst du dich gegen den Betrug

Ein unerfreuliches Erlebnis traf einen Kunden, der online eine teure Grafikkarte bestellte. Statt der erwarteten Hardware befanden sich jedoch nur Steine im Paket. Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Risiken bei Online-Bestellungen und den Umgang von Händlern mit solchen Betrugsfällen, insbesondere wenn es um Steine statt Grafikkarte geht.

Der Käufer hatte bei einem bekannten Online-Marktplatz eine Geforce RTX 4090 für rund 1.650 € erworben. Als das Paket ankam, filmte er das Auspacken, was sich als kluge Vorsichtsmaßnahme herausstellte. Denn in der Originalverpackung der Grafikkarte lagen anstelle der hochwertigen Technik mehrere Steine, die das Gewicht des Produkts imitieren sollten.

Ablauf der Reklamation und Reaktion des Händlers

Unmittelbar nach der Entdeckung meldete der Kunde den Betrug dem Händler und erstattete Anzeige bei der Polizei. Er legte dem Verkäufer das Video vom Auspacken als Beweis vor. Dennoch lehnte der Händler eine Rückerstattung des Kaufpreises zunächst ab. Die Begründung war, dass das Paket ordnungsgemäß und mit dem korrekten Gewicht versendet worden sei.

Diese Reaktion führte zu erheblichem Unmut, da der Kunde trotz eindeutiger Beweislage auf seinem Schaden sitzen zu bleiben drohte. Der Händler verwies darauf, dass die Ware sein Lager in einwandfreiem Zustand verlassen habe. Daher sei eine Manipulation auf dem Versandweg oder sogar durch den Kunden selbst nicht auszuschließen, weshalb eine Erstattung verweigert wurde.

Das Problem des „Gewichtstricks“ bei Online-Bestellungen

Dieser Fall ist ein Beispiel für den sogenannten Gewichtstrick, eine Betrugsmasche im Online-Handel. Dabei wird hochwertige Ware vor dem Versand durch wertlose Gegenstände mit ähnlichem Gewicht ausgetauscht. Für den Logistikdienstleister ist der Betrug nicht erkennbar, da das Paketgewicht plausibel erscheint.

Für Käufer ist es deshalb oft schwierig, den Betrug nachzuweisen, wenn sie den Empfang quittiert haben. Das Öffnen des Pakets unter Zeugen oder das Filmen des gesamten Auspackvorgangs kann in solchen Fällen eine entscheidende Hilfe sein. Dadurch lässt sich belegen, dass sich der falsche Inhalt bereits bei der Zustellung im Paket befand.

Wie Käufer sich schützen können

Um sich vor bösen Überraschungen wie Steinen statt einer Grafikkarte zu schützen, sollten Verbraucher einige Vorkehrungen treffen. Besonders bei teuren Produkten ist es ratsam, das Paket direkt beim Empfang auf äußere Beschädigungen oder Anzeichen einer Manipulation zu überprüfen. Wurde das Klebeband beispielsweise durchtrennt und mit einem anderen wieder verschlossen, ist Vorsicht geboten.

Zusätzlich empfiehlt es sich, den Auspackprozess zu dokumentieren. Ein durchgehendes Video, das vom ungeöffneten Paket bis zum Vorschein des Inhalts reicht, dient als starker Beweis. Sollte es zu einem Betrugsfall kommen, ist eine umgehende Meldung beim Händler sowie eine Anzeige bei der Polizei der richtige Weg, um seine Ansprüche geltend zu machen.