Viele Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union oder des Europäischen Wirtschaftsraums, die in Deutschland leben, können ihre Online-Geschäfte bald einfacher erledigen. Die eID-Karte ermöglicht es ihnen, sich digital auszuweisen, ähnlich wie es deutsche Staatsbürger mit der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises tun. Dadurch wird der Zugang zu digitalen Verwaltungsleistungen und anderen Online-Diensten erheblich erleichtert.
Dieses elektronische Dokument ist speziell für EU-Bürger sowie für Angehörige von Staaten wie Island, Liechtenstein und Norwegen gedacht. Voraussetzung ist, dass sie mindestens 16 Jahre alt sind und nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Die Karte dient ausschließlich dem digitalen Identitätsnachweis und ist kein offizielles Reisedokument.
So funktioniert die eID-Karte
Die Funktionsweise der eID-Karte ist unkompliziert und sicher. In der Karte ist ein Chip integriert, der die Online-Ausweisfunktion enthält. Um diese zu nutzen, benötigen Anwender lediglich ein modernes Smartphone mit NFC-Schnittstelle sowie die kostenlose AusweisApp2 des Bundes.
Für die Identifizierung hält man die eID-Karte an das Smartphone, woraufhin eine sichere Verbindung aufgebaut wird. Anschließend gibt man eine persönliche, sechsstellige PIN ein, um die Datenübermittlung freizugeben. Dieses Verfahren stellt sicher, dass nur berechtigte Personen auf die digitalen Dienste zugreifen können, während die persönlichen Daten geschützt bleiben.
Vorteile und Nutzen im digitalen Alltag
Der größte Vorteil der eID-Karte liegt im schnellen und unkomplizierten Zugang zu Online-Dienstleistungen. Behördengänge, wie beispielsweise die Beantragung von Dokumenten oder die Adressummeldung, können bequem von zu Hause erledigt werden. Außerdem lässt sich die Karte auch für die Eröffnung eines Bankkontos oder die Registrierung bei verschiedenen Online-Portalen verwenden.
Dadurch sparen Nutzer nicht nur Zeit, sondern auch den Weg zur jeweiligen Behörde. Die digitale Identifizierung ist auf dem höchsten europäischen Sicherheitsniveau zertifiziert, weshalb die Datenübertragung besonders geschützt ist. Die Karte ist zehn Jahre gültig und kostet eine Gebühr von 37 Euro.
Wie Sie die eID-Karte beantragen
Die Beantragung der Karte erfolgt persönlich beim örtlichen Bürgeramt oder der zuständigen Ausländerbehörde am Wohnort in Deutschland. Mitzubringen ist ein anerkanntes und gültiges Identitätsdokument des Heimatlandes, beispielsweise ein Reisepass oder eine nationale Identitätskarte. Eine Terminvereinbarung bei der Behörde ist oftmals erforderlich.
Nach der Beantragung wird die eID-Karte produziert und an die Behörde gesendet. Parallel dazu erhält der Antragsteller einen PIN-Brief per Post. Dieser Brief enthält die Transport-PIN, die PUK zum Entsperren und ein Sperrkennwort. Bei der Abholung der Karte muss die Transport-PIN in eine persönliche, selbst gewählte PIN geändert werden, um die Online-Funktion zu aktivieren.
