US-Notenbank: Trump nennt Kandidaten und fordert mehr Einfluss

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat öffentlich zwei Kandidaten für die zukünftige Führung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) benannt. Während einer Wahlkampfveranstaltung brachte er sowohl den ehemaligen Wirtschaftsberater Kevin Warsh als auch den Ökonomen Arthur Laffer ins Gespräch. Diese Äußerung signalisiert, dass Trump im Falle seiner Wiederwahl eine aktive Rolle bei der Neubesetzung der Fed-Spitze einnehmen möchte, denn er fordert ein Mitspracherecht bei der Geldpolitik.

Die Amtszeit des derzeitigen Fed-Chefs Jerome Powell endet im Mai 2026. Eine Wiederernennung durch Trump gilt als unwahrscheinlich, da dieser Powell in seiner ersten Amtszeit wiederholt kritisiert hatte. Trump wirft der Fed vor, die Zinsen nicht in seinem Sinne gesteuert zu haben, was seiner Meinung nach das Wirtschaftswachstum gebremst hat.

Die potenziellen Kandidaten und ihre Positionen

Kevin Warsh war bereits während Trumps erster Präsidentschaft als möglicher Fed-Chef im Gespräch, damals wurde jedoch Jerome Powell ausgewählt. Warsh, ein ehemaliges Mitglied des Fed-Gouverneursrats, gilt als Kritiker der lockeren Geldpolitik, die die Notenbank über viele Jahre verfolgt hat. Er vertritt tendenziell eine straffere Linie, was höhere Zinsen bedeuten könnte.

Arthur Laffer ist hingegen als Vertreter der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik bekannt. Seine Theorie, die „Laffer-Kurve“, besagt, dass Steuersenkungen die Wirtschaft so stark ankurbeln können, dass die Steuereinnahmen trotz niedrigerer Sätze steigen. Eine solche Politik würde tendenziell eine lockerere Geldpolitik mit niedrigeren Zinsen erfordern, um das Wachstum zu finanzieren.

Trump fordert mehr Einfluss auf die Geldpolitik

Trumps Forderung nach Mitspracherecht bei der Geldpolitik ist ein zentraler Punkt seiner Kritik an der aktuellen Fed. Er möchte sicherstellen, dass die Zinsentscheidungen der Notenbank seine wirtschaftspolitischen Ziele unterstützen. Die Federal Reserve ist jedoch als unabhängige Institution konzipiert, deren Entscheidungen frei von politischem Einfluss sein sollen, um die Preisstabilität zu gewährleisten.

Sollte Trump die Wahl gewinnen, könnte seine Personalentscheidung die Ausrichtung der US-Geldpolitik maßgeblich verändern. Eine stärkere politische Einflussnahme auf die Notenbank könnte außerdem die Unabhängigkeit der Fed infrage stellen. Dies wiederum könnte das Vertrauen der Finanzmärkte in die Stabilität der US-Wirtschaft beeinträchtigen, weshalb die Entwicklungen genau beobachtet werden.