Der Enkel des Nachkriegsgründers Reinhard Mohn, Carsten Coesfeld, wird zum 1. Januar 2026 den Vorstandsvorsitz des Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzerns übernehmen. Diese Entscheidung wurde vom Aufsichtsrat getroffen und markiert einen Generationenwechsel an der Spitze des Unternehmens. Coesfeld ist bereits seit 2012 im Konzern tätig und hat verschiedene Führungspositionen erfolgreich bekleidet.
Der geplante Übergang an der Spitze
Thomas Rabe, der seit 2012 als CEO agiert, wird seinen Posten Ende 2025 zur Verfügung stellen. Ursprünglich lief sein Vertrag bis Ende 2026, allerdings wurde die Nachfolgeregelung nun vorgezogen. Rabe hat den Konzern in den vergangenen Jahren stark umgebaut und internationalisiert, beispielsweise durch den Ausbau des Musikgeschäfts BMG und der Dienstleistungssparte Arvato.
Der Übergang wird fließend gestaltet, denn Coesfeld ist bereits ein bekanntes Gesicht im Unternehmen. Er leitete unter anderem die Unternehmensentwicklung und war für das Beteiligungsgeschäft Bertelsmann Investments verantwortlich. Zuletzt führte er die Verlagsgruppe Penguin Random House in den USA, die weltweit größte Publikumsverlagsgruppe.
Wer ist der neue Mann an der Spitze?
Carsten Coesfeld gehört zur sechsten Generation der Gründerfamilie Mohn und ist der Sohn von Liz Mohns ältestem Sohn. Trotz seiner Familienzugehörigkeit hat er sich seine Position durch Leistung erarbeitet. Seine bisherigen Erfolge, insbesondere bei der digitalen Transformation und dem Ausbau neuer Geschäftsfelder, qualifizieren ihn für die neue Aufgabe.
Christoph Mohn, Aufsichtsratsvorsitzender und Sprecher der Familie, betont Coesfelds unternehmerische Fähigkeiten und seine Kenntnisse des Konzerns. Außerdem wird erwartet, dass er die von Rabe angestoßene Strategie weiterverfolgen und das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen wird. Seine internationale Erfahrung, die er vor allem in den USA sammelte, gilt dabei als großer Vorteil.
Strategische Ausrichtung für die Zukunft
Unter der Führung von Carsten Coesfeld soll der Fokus weiterhin auf Wachstum und Digitalisierung liegen. Bertelsmann hat in den letzten Jahren stark in Bereiche wie Bildung, Dienstleistungen und Streaming investiert. Diese strategische Ausrichtung wird voraussichtlich beibehalten, während Coesfeld eigene Akzente setzen dürfte.
Der designierte Vorstandschef übernimmt ein gut aufgestelltes Unternehmen. Dennoch warten Herausforderungen, wie etwa die Anpassung an veränderte Mediennutzung und der Wettbewerb mit globalen Tech-Konzernen. Die Berufung eines Mitglieds der Gründerfamilie an die Spitze signalisiert Stabilität und ein langfristiges Engagement für die Weiterentwicklung des Konzerns.
