Viele Menschen träumen davon, ihren Lebensabend unter südlicher Sonne zu verbringen. Wer seinen Ruhestand in Italien genießen möchte, profitiert nicht nur vom milden Klima und der reichen Kultur, sondern kann unter bestimmten Umständen auch erhebliche Steuervorteile nutzen. Dadurch wird der Traum vom Leben in „Bella Italia“ für viele Rentner finanziell besonders attraktiv.
Italien lockt mit malerischen Landschaften, kulinarischen Genüssen und einer entspannten Lebensart, was das Land zu einem beliebten Ziel für den Ruhestand macht. Die Lebenshaltungskosten sind dabei, besonders im Süden, oft niedriger als in Deutschland. Außerdem bietet das Land ein gut ausgebautes Gesundheitssystem.
So funktioniert der Ruhestand mit Steuervorteil
Um ausländische Rentner anzuziehen, hat Italien ein besonderes Steuermodell eingeführt. Wer seinen Wohnsitz in bestimmte süditalienische Gemeinden mit weniger als 20.000 Einwohnern verlegt, kann von einer pauschalen Steuer in Höhe von nur sieben Prozent auf alle ausländischen Einkünfte profitieren. Dies schließt nicht nur die Rente, sondern beispielsweise auch Mieteinnahmen oder Kapitalerträge aus dem Ausland mit ein.
Diese Regelung gilt für maximal zehn Jahre. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass die Person in den vorangegangenen fünf Steuerjahren nicht in Italien ansässig war. Zu den geförderten Regionen gehören unter anderem Sizilien, Kalabrien, Sardinien, Kampanien, Basilikata, Abruzzen und Apulien.
Warum sich der Umzug nach Italien lohnt
Der offensichtlichste Vorteil ist die finanzielle Ersparnis durch den niedrigen Steuersatz. Während Renten in Deutschland progressiv besteuert werden, sorgt die Flat Tax von sieben Prozent in Italien für ein deutlich höheres Nettoeinkommen. Dies schafft finanziellen Spielraum, um den Ruhestand in vollen Zügen zu genießen.
Darüber hinaus punktet Italien mit einer hohen Lebensqualität. Das mediterrane Klima kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken, und die italienische Küche ist weltberühmt. Kulturell hat das Land mit unzähligen historischen Stätten und Kunstschätzen ebenfalls viel zu bieten. Die oft niedrigere Bevölkerungsdichte in den südlichen Regionen verspricht zudem ein ruhigeres und entspannteres Leben.
Praktische Tipps für den Umzug
Wer plant, seinen Ruhestand in Italien zu genießen, sollte sich gut vorbereiten. Die Bürokratie kann eine Herausforderung sein, weshalb Geduld und eine sorgfältige Planung wichtig sind. Folgende Schritte sind dabei zentral:
- Wohnsitz anmelden: Als EU-Bürger ist die Niederlassung unkompliziert. Nach drei Monaten muss der Wohnsitz bei der zuständigen Gemeinde (Comune) angemeldet werden. Hierfür sind ein gültiger Ausweis, ein Nachweis über finanzielle Mittel (z. B. der Rentenbescheid) und ein Krankenversicherungsnachweis erforderlich.
- Italienische Steuernummer: Der Codice Fiscale, die italienische Steuernummer, ist für fast alle administrativen Vorgänge unerlässlich, beispielsweise für die Eröffnung eines Bankkontos oder den Abschluss von Verträgen.
- Krankenversicherung klären: Deutsche Rentner haben Anspruch auf Leistungen des italienischen Gesundheitssystems (Servizio Sanitario Nazionale). Nach der Anmeldung am neuen Wohnort erfolgt die Einschreibung in das System. Eine zusätzliche private Versicherung kann Wartezeiten verkürzen und den Leistungsumfang erweitern.
- Sprachkenntnisse: Auch wenn in einigen Regionen Deutsch oder Englisch gesprochen wird, erleichtern Grundkenntnisse der italienischen Sprache den Alltag erheblich und fördern die Integration.
Häufige Fehler vermeiden
Ein häufiger Fehler ist die Unterschätzung der regionalen Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten. Während der Süden Italiens vergleichsweise günstig ist, können die Preise in Metropolen wie Rom oder Mailand deutlich höher sein. Es ist daher ratsam, die Kosten in der gewünschten Zielregion vorab genau zu recherchieren.
Außerdem sollte man die steuerlichen Details genau prüfen. Zwar gilt die Flat Tax für ausländische Einkünfte, jedoch unterliegen Einkünfte aus italienischen Quellen der normalen italienischen Besteuerung. Eine Beratung durch einen Steuerexperten, der sich mit dem deutsch-italienischen Doppelbesteuerungsabkommen auskennt, ist daher unbedingt zu empfehlen.
