Regelmäßige und aufmerksame Kontrolle Ihrer Kontoauszüge ist dabei der wichtigste Schritt. Dadurch entdecken Sie unberechtigte Abbuchungen frühzeitig und können umgehend reagieren, um finanzielle Schäden zu verhindern.
Wie funktioniert der SEPA-Lastschrift Betrug?
Betrüger nutzen für diese Masche das SEPA-Lastschriftverfahren. Das ist ein europaweit standardisiertes System, das es Unternehmen erlaubt, Geld direkt von einem Konto einzuziehen. Dafür benötigt das Unternehmen eigentlich ein sogenanntes SEPA-Lastschriftmandat – also Ihre schriftliche Erlaubnis mit Ihrer Unterschrift.
Für den Betrug fälschen Kriminelle dieses Mandat. Sie benötigen dazu lediglich Ihren vollen Namen und Ihre IBAN, Daten, die auf fast jeder Rechnung zu finden sind. Anschließend reichen sie die gefälschte Lastschrift bei ihrer Bank ein, woraufhin der Betrag von Ihrem Konto abgebucht wird, denn die Banken prüfen die Echtheit der Unterschrift auf dem Mandat in der Regel nicht.
Warum ist diese Betrugsmasche so einfach?
Das SEPA-Verfahren wurde vor allem auf Effizienz und Bequemlichkeit ausgelegt, besonders bei wiederkehrenden Zahlungen wie Miete oder Abonnements. Eine manuelle Prüfung jedes einzelnen Lastschriftmandats durch die Banken würde diesen Prozess erheblich verlangsamen und verteuern. Daher liegt die Kontrollpflicht hauptsächlich beim Kontoinhaber.
Kriminelle machen sich diesen Umstand zunutze, indem sie mit den erbeuteten Kontodaten online einkaufen oder sich direkt Geld überweisen. Die Händler und Banken sind gesetzlich nicht verpflichtet, vorab zu überprüfen, ob der Besteller auch tatsächlich der Inhaber des angegebenen Kontos ist.
So schützen Sie sich wirksam vor Abbuchungen
Der beste Schutz vor einem SEPA-Lastschrift Betrug ist Ihre eigene Aufmerksamkeit. Da es relativ einfach ist, an fremde Kontodaten zu gelangen, sollten Sie folgende Tipps beherzigen, um die Kontrolle über Ihr Konto zu behalten:
- Kontoauszüge regelmäßig prüfen: Kontrollieren Sie mindestens einmal pro Woche Ihre Kontobewegungen im Online-Banking oder über Ihre Kontoauszüge. Achten Sie dabei auch auf kleine oder unbekannte Beträge.
- Vorsicht bei der Datenweitergabe: Geben Sie Ihre IBAN nur an vertrauenswürdige Zahlungsempfänger weiter. Seien Sie besonders misstrauisch bei unaufgeforderten Anfragen per E-Mail oder Telefon.
- Dokumente sicher entsorgen: Vernichten Sie alte Kontoauszüge oder andere Dokumente mit Ihren Bankdaten sorgfältig, am besten mit einem Aktenvernichter.
Was tun, wenn bereits Geld abgebucht wurde?
Sollten Sie eine unberechtigte Abbuchung auf Ihrem Konto entdecken, ist schnelles Handeln entscheidend. Es gibt klare gesetzliche Regelungen, die Sie als Verbraucher schützen. Befolgen Sie einfach diese Schritte:
- Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank: Melden Sie den Vorfall und widersprechen Sie der Lastschrift. Man spricht hierbei von einer Rücklastschrift. Ihre Bank ist verpflichtet, Ihnen das Geld zurückzubuchen.
- Beachten Sie die Fristen: Bei einer unautorisierten Lastschrift, für die Sie nie eine Erlaubnis erteilt haben, haben Sie bis zu 13 Monate nach der Abbuchung Zeit für einen Widerspruch. Bei einer autorisierten Lastschrift, der Sie aber widersprechen möchten, beträgt die Frist acht Wochen.
- Erstatten Sie Anzeige: Lastschriftbetrug ist eine Straftat. Eine Anzeige bei der Polizei hilft nicht nur Ihnen, sondern auch den Behörden, Betrugsmuster zu erkennen und gegen die Täter vorzugehen.
Eine Rückbuchung ist für Sie in der Regel kostenlos und unkompliziert über Ihr Online-Banking oder direkt in der Filiale möglich. Sie müssen den Betrug nicht nachweisen; die Beweislast liegt beim Zahlungsempfänger.
