Würmer im Lachs: Gutes Zeichen & wie du ihn sicher isst

Immer häufiger finden Verbraucher kleine Würmer in Wildlachs, was verständlicherweise für Beunruhigung sorgt. Doch dieser zunehmende Befall mit Parasiten im Lachs kann paradoxerweise ein positives Signal für die Umwelt sein. Er deutet nämlich auf eine Erholung der Meeresökosysteme hin.

Wie Parasiten in den Lachs gelangen

Bei den gefundenen Würmern handelt es sich meist um Larven von Fadenwürmern, oft der Gattung Anisakis. Diese Parasiten haben einen komplexen Lebenszyklus, der eng mit dem marinen Nahrungsnetz verbunden ist. Die Endwirte der Würmer sind Meeressäugetiere wie Wale, Delfine oder Robben.

Diese Säugetiere scheiden die Eier der Parasiten mit ihrem Kot ins Meer aus. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die dann von kleinen Krebstieren gefressen werden. Fische wie der Lachs oder der Hering fressen wiederum diese Krebstiere und werden so zu Zwischenwirten, wodurch die Larven in ihr Muskelgewebe gelangen.

Warum mehr Parasiten ein gutes Zeichen sind

Ein Anstieg von Parasiten im Lachs hängt direkt mit der Population der Meeressäugetiere zusammen. Wenn es mehr Wale und Robben gibt, produzieren diese auch mehr Parasiteneier. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Fische wie der Lachs die Larven aufnehmen.

Wissenschaftler sehen darin ein Indiz für den Erfolg von Artenschutzmaßnahmen, denn wachsende Bestände von Meeressäugern zeigen ein gesünderes und stabileres Ökosystem an. Der Lachs mit Parasiten ist somit ein Bote aus einem sich erholenden Lebensraum, auch wenn der Anblick unappetitlich ist.

Was Verbraucher beachten sollten

Für den Menschen kann der Verzehr von lebenden Larven gesundheitliche Probleme wie Bauchschmerzen oder allergische Reaktionen auslösen. Allerdings lässt sich das Risiko sehr einfach und effektiv ausschalten. Es gibt klare Regeln für die Zubereitung von Fisch.

  • Erhitzen: Braten oder kochen Sie den Fisch vollständig durch. Eine Kerntemperatur von über 60 °C für mindestens eine Minute tötet alle Parasiten zuverlässig ab.
  • Einfrieren: Wenn Sie Fisch roh verzehren möchten, beispielsweise für Sushi oder Sashimi, muss er vorher eingefroren werden. Eine Temperatur von minus 20 °C für mindestens 24 Stunden macht die Larven unschädlich.
  • Sichtkontrolle: Vor der Zubereitung können Sie das Fischfilet genau inspizieren. Die weißen, spiralförmigen Würmer sind oft mit bloßem Auge erkennbar und lassen sich entfernen.

In Deutschland gelten strenge gesetzliche Vorschriften. Fisch, der für den rohen Verzehr bestimmt ist, muss industriell schockgefrostet werden. Daher ist der Kauf von Sushi in Restaurants oder Supermärkten in der Regel unbedenklich.