High Performer kündigt: Richtig reagieren als Führungskraft

Wenn ein Leistungsträger das Unternehmen verlässt, ist das für Führungskräfte oft ein Schock. Doch eine durchdachte Reaktion ist entscheidend, um den Schaden zu begrenzen. Es gilt, die Gründe zu verstehen und das Team neu zu stabilisieren, denn die Kündigung eines High Performers kann weitreichende Folgen haben.

Erste Schritte, wenn ein High Performer kündigt

Die erste Reaktion sollte professionell und ruhig sein, auch wenn die Nachricht unerwartet kommt. Persönliche Enttäuschung oder Vorwürfe sind hier fehl am Platz. Stattdessen sollten Führungskräfte das Gespräch suchen und Wertschätzung für die bisherige Zusammenarbeit zeigen.

Ein sofortiges Gegenangebot ist selten die beste Lösung. Oft haben sich Leistungsträger ihre Entscheidung gut überlegt, weshalb ein höheres Gehalt allein die tieferliegenden Gründe für den Wechsel nicht beseitigt. Es ist wichtiger, die Motivation hinter der Kündigung zu verstehen und daraus für die Zukunft zu lernen.

Die wahren Gründe für die Kündigung ermitteln

Ein offenes und ehrliches Austrittsgespräch, auch Offboarding-Gespräch genannt, ist unerlässlich. Hier kann die Führungskraft wertvolle Einblicke gewinnen, warum der Mitarbeiter wirklich geht. Mögliche Ursachen sind fehlende Entwicklungsperspektiven, eine Unzufriedenheit mit der Unternehmenskultur oder eine zu geringe Wertschätzung der eigenen Leistung.

Dieses Gespräch sollte in einer vertrauensvollen Atmosphäre stattfinden, damit der gehende Mitarbeiter offen sprechen kann. Die gewonnenen Erkenntnisse sind entscheidend, um ähnliche Kündigungen in Zukunft zu vermeiden. Außerdem hilft es, die Stimmung im verbleibenden Team besser einzuschätzen.

Wissen sichern und den Übergang gestalten

Ein zentraler Punkt nach der Kündigung eines Leistungsträgers ist die Sicherung seines Wissens. Es muss ein strukturierter Übergabeplan erstellt werden, der alle wichtigen Aufgaben, Projekte und Kontakte umfasst. Dadurch wird sichergestellt, dass der Betrieb reibungslos weiterläuft.

Die verbleibende Zeit sollte intensiv für die Einarbeitung von Nachfolgern oder Kollegen genutzt werden. Eine klare Dokumentation der Prozesse ist dabei von großer Bedeutung. So wird verhindert, dass wertvolles Know-how mit dem Mitarbeiter das Unternehmen verlässt.

Das Team stabilisieren und motivieren

Die Kündigung eines Schlüsselspielers kann das restliche Team verunsichern und demotivieren. Deshalb ist eine transparente Kommunikation durch die Führungskraft besonders wichtig. Das Team sollte zeitnah über den Weggang informiert werden, allerdings ohne Interna aus dem Austrittsgespräch preiszugeben.

Führungskräfte sollten die entstandene Lücke als Chance begreifen. Möglicherweise können nun andere Mitarbeiter mehr Verantwortung übernehmen und sich weiterentwickeln. Es ist entscheidend, dem Team eine klare Perspektive aufzuzeigen und die gemeinsamen Ziele neu zu fokussieren, um die Motivation hochzuhalten.